Kurzbiografie
Wilfried Kirschl 1965 (Foto: Theo Peer)
1930 |
Wilfried Kirschl wird am 27. April als jüngstes von drei Kindern des Kaufmanns Hans Kirschl und seiner Frau Franziska, der Schwester des Malers und Bildhauers Josef "Sepp" Orgler, in Wörgl/Tirol geboren. |
Der Vater, der Kaufmann Hans Kirschl (1888-1973)
(Foto: Nachlass Sieglinde Haas)
Wilfried (Mitte) mit den Geschwistern Sieglinde und Helmut
(Foto: Nachlass Sieglinde Haas)
Die Mutter, Franziska Kirschl geb. Orgler (1907-1985)
(Foto: Nachlass Sieglinde Haas)
1938 |
Trennung der Eltern. Wilfried übersiedelt mit der Mutter und der Schwester Sieglinde nach Innsbruck, der Bruder Helmut bleibt beim Vater. Aus einer weiteren Ehe des Vaters gehen die Halbgeschwister Helga (verh. Piltz) und Reinhard hervor. |
1940-45 |
Besuch der Mittelschule in Innsbruck sowie - im Rahmen der "erweiterten Kinderlandverschickung" - in Reutte. |
1943 |
Josef Orgler fällt am 2. März 31-jährig in der Sowjetunion. Im Eindruck seines Todes reift in Wilfried, dem ein Teil des Nachlasses zufällt, der Entschluss, bildender Künstler zu werden. |
Josef "Sepp" Orgler (ganz rechts) als Studierender der von Herbert Boeckl geleiteten Malereiklasse an der Akademie Wien, 1930er Jahre. (Foto: Nachlass Josef Orgler)
1945-48 |
Besuch der Bundesgewerbeschule in Innsbruck, Abteilung Kunsthandwerk/Malerei. Lehrer: Jörg Srnka-Hohenlindegg, Helmut Rehm und Toni Knapp. Freundschaft mit Franz Pöhacker und Anton Tiefenthaler. |
1948-52 |
Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Malereiklasse Josef Dobrowskys. Abendakt bei Herbert Boeckl. |
1948-49 |
Im ersten Akademiejahr Wohngemeinschaft mit Hans Ebensperger |
1949-50 |
Wohngemeinschaft mit Anton Tiefenthaler in der Leopoldstadt, Freundschaft mit Othmar und Hermine Costa |
Mit Anton Tiefenthaler und Norbert Drexel (Foto: Nachlass)
1950-52 | Ateliergemeinschaft mit Rudolf Schönwald und Alfred Hrdlicka an der Akademie Wien |
1952 |
Staatspreis der Akademie. Nach dem Studienabschluss Rückkehr nach Innsbruck. |
1952 |
Erste Begegnung mit Autoren des Brenner-Kreises: Ludwig von Ficker und Ludwig Erik Tesar unterstützen Kirschl in den ersten Jahren freischaffender Berufsausübung als Mentoren. |
1952/53 |
erste Frankreichaufenthalte (Paris, Arles und Saint Rémy-de-Provence), denen zahlreiche weitere folgen |
1953 |
Kirschl bezieht sein erstes Atelier in Innsbruck-Saggen. |
Mit Paul Flora (Foto: Nachlass)
1954-57 |
Kunsterzieher am Gymnasium Paulinum in Schwaz |
1957 |
Studium an der Académie André Lhote, Paris |
1958 |
Italienreise mit Anton Tiefenthaler und Norbert Drexel, die Kirschl auch auf zahlreichen weiteren Reisen begleiten |
Die Reisegefährten Anton Tiefenthaler und Norbert Drexel, Italien 1958. (Foto: Nachlass)
1960 |
erste Reise zu den griechischen Inseln, der ab 1966 zahlreiche Arbeitsaufenthalte folgen |
1961-63 |
Studienaufenthalte in Paris |
Mit Norbert Drexel und Rudi Wach (Foto: Nachlass)
1962 |
erste von mehreren Reisen in Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas |
1963 |
Heirat mit der Buchhändlerin Barbara Hendrischke. Die Ehe bleibt ebenso wie die drei weiteren Ehen des Künstlers kinderlos und wird geschieden. |
Mit Ehefrau Barbara im Atelier Frau-Hitt-Straße in Innsbruck-Hötting, Mitte der 1960er Jahre (Foto: Wolfgang Pfaundler)
1964 |
Studienreise nach Südfrankreich |
1964 |
mit Magdalena Hörmann, Paul Flora und Oswald Oberhuber Mitbegründer der Galerie im Taxispalais, Innsbruck |
1964-76 |
Vizepräsident der Tiroler Künstlerschaft |
1965 |
Tunesienreise |
ab1965 |
auch kunstschriftstellerische Tätigkeit, beginnend mit einem Aufsatz über Max Esterle |
Vor dem wiederentdeckten "Trakl-Bild" Max von Esterles, im Atelier Frau-Hitt-Straße (Foto: Wolfgang Pfaundler, Nachlass WK)
1966 |
Italienreise und mehrmonatiger Arbeitsaufenthalt auf Mykonos, Ios und Santorin. Bis 1973 folgen jährliche Studienaufenthalte auf den griechischen Inseln. |
Bei der Arbeit vor dem Motiv, Santorin 1966. (Foto: Nachlass)
1967 |
Arbeitsaufenthalt in New York City, wo sich zu diesem Zeitpunkt auch Kurt Moldovan und Paul Flora aufhalten. |
Mit Paul Flora (Mitte) und Kurt Moldovan (rechts) in New York City, Herbst 1967 (Foto: Nachlass)
1968 |
Studienreisen nach Holland und Marokko. |
1970 |
Studienreisen nach Italien. |
ab1971 |
als freischaffender Kurator auch außerhalb der Galerie im Taxispalais tätig |
1972/73 |
Kurator der Ausstellung "Malerei und Grafik in Tirol 1900-1940" in der Wiener Secession und im Innsbrucker Kongresshaus |
1973 |
Tod des Vaters Hans Kirschl |
1973 |
Heirat mit der Schauspielerin und Sprecherin Heide Birkner |
1970er Jahre (Foto: Nachlass)
ab1974 |
Politisches Engagement in städtebaulichen und umweltpolitischen Fragen in der Stadt Innsbruck |
1974/75 |
Auf Reisen nach Paris und Nizza entstehen Zeichnungen und Pastelle. |
1973-77 |
Arbeit an der Monografie "Albin Egger-Lienz. Das Gesamtwerk", die künstlerische Produktion ruht für mehrere Jahre. |
Mit Ila Egger-Lienz (Foto: Nachlass)
1978/79 |
Auf Studienreisen nach Paris, in die Bretagne und nach London entstehen Zeichnungen und Pastelle. |
1979 |
Monografie "Gerhild Diesner. Auswahl aus dem Werk" |
1980 |
Monografie „Wilfried Kirschl“ (Edition Tusch), Verleihung des Professorentitels |
Verleihung des Professorentitels, 1980 (Foto: Nachlass)
1980 |
Marokkoreise mit Anton Tiefenthaler, beide Künstler erkranken schwer |
1980 |
Um die Jahreswende 1980/81 entstehen erstmals seit 1974 wieder Ölbilder. |
1981 |
Arbeitsaufenthalt auf den griechischen Inseln |
1981-84 |
Jährliche Studienreisen nach London, 1984 auch nach Paris |
1982 |
Tod des Freundes und langjährigen Weggefährten Anton Tiefenthaler |
1982 |
Heirat mit der Germanistin und Dramaturgin Susanna Goldberg |
1985 |
Tod der Mutter Franziska Schleifer-Kirschl (geb. Orgler) |
1985-93 |
Jährliche mehrmonatige Studienaufenthalte auf den griechischen Inseln (mit einer Ausnahme 1989) bringen reichen künstlerischen Ertrag. Ein weiteres häufiges Reiseziel ist London. |
1986-94 |
Im Vorstand der Tiroler Künstlerschaft (mit Unterbrechung 1990/91) |
1987-89 |
Monografie über den Maler und Holzschneider Carl Moser |
1995 |
Letzte Studienreise in den Mittelmeerraum (Malta). Der sich verschlechternde Gesundheitszustand des Künstlers erlaubt keine weiteren Fernreisen. |
1995 |
Ehrenzeichen des Landes Tirol |
1996 |
Neufassung der Monographie "Albin Egger-Lienz. Das Gesamtwerk" in zwei Bänden |
1997 |
Werkschau Wilfried Kirschl im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und im Walterhaus in Bozen |
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Heirat mit der bildenden Künstlerin Jutta Katharina Kiechl |
1998 |
Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst |
Im Atelier (Foto: Nachlass)
2006 |
Weitere Verschlechterung des Gesundheitszustands und Erliegen der künstlerischen Produktion. Partnerin in den letzten Lebensjahren ist die dänische Pädagogin Karin Juul. |
2008 |
Letzte, gemeinsam mit Carl Kraus kuratierte Ausstellung "Capricci/Fundstücke" in Sexten/Südtirol |
2009 |
Im November Tod der Schwester des Künstlers, der Puppenmacherin Sieglinde Haas (geb. Kirschl) |
2010 |
Wilfried Kirschl stirbt am 28. Januar in Innsbruck. Beisetzung auf dem Friedhof Innsbruck-Mühlau |
2011 |
Posthum erscheint die Monografie "Ludwig Penz. Die Suche nach der Bildhauerei." mit Texten Wilfried Kirschls. |
2017 |
Präsentation der Kunstsammlung des Malers im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum |
2020 |
Im Tyrolia-Verlag erscheint unter dem Titel "Wilfried Kirschl. Raum-Licht-Volumen. Das malerische Werk." eine Werkmonografie mit Werkverzeichnis der Ölgemälde. |
2021 |
Aus Anlass des 90. Geburtstags und des 10. Todestags des Künstlers wird in Werkschauen im Stadtarchiv Innsbruck und im Museum Schloss Bruck in Lienz/Osttirol das malerische Œuvre gewürdigt. |